Verborgenes Leben Jesu und 1. Jahr des öffentlichen Lebens
Ein großer, für viele Christen unserer Zeit noch ungehobener Schatz, wartet in den 12 Bänden des Werkes „der Gottmensch“ darauf, entdeckt zu werden. Was die mystisch eingegebenen Schriften über das Leben Jesu von Anna Katharina Emmerick für das 19. Jahrhundert waren, ist dieses Werk für unsere Zeit. Ja, mehr sogar. Da die Schriften der Dülmener Seherin Emmerick von Clemens Brentano, einem Dichter der deutschen Romantik, verfasst und bearbeitet wurden, ist es bei diesem Werk durchaus schwer, die Grenzen zwischen göttlicher Offenbarung und menschlicher Dichtung zu finden. Aus diesem Grund wurde bei der Heiligsprechung von Anna Katharina Emmerick ausdrücklich betont, dass die ihr zugeschriebenen Werke damit nicht automatisch „mitkanonisiert“ wurden. Ein bisher einmaliger Akt. Maria Valtortas Schauungen hingegen gelangen, höchstens getrübt durch die Übersetzung ins Deutsche, sozusagen in ihrer puren Ursprünglichkeit zu uns. Wer sich prinzipiell schwer tut mit Schriften, die von sich beanspruchen, ihren Ursprung nicht in menschlicher Überlegung, sondern in göttlicher Offenbarung zu haben, möge zum obenstehenden Buch von Jean-Francois Lavère greifen. Dieses kann in eindrucksvoller Weise helfen, innere Barrieren abzubauen und die Lauterkeit und Glaubwürdigkeit des Gesamtwerkes zu erfassen. Wer solch eines „Türöffners“ nicht bedarf und sich gleich in die Lektüre dieses von mir höchst empfohlenen Werkes stürzen möchte, möge dennoch bitte folgendes beachten: Es ist unbedingt angeraten, chronologisch vorzugehen und mit Band 1 zu beginnen. Auch wenn die Neugierde einen vielleicht gleich zu den Bänden der Passion oder der Auferstehung verlocken möchte, erschließt sich das Werk vor allem auch durch seine innere Kohärenz und Stringenz. Ebenso sollte man die Einführung und sämtliche Fußnoten gründlich lesen und nicht überfliegen. Und schließlich ein dringender Tipp aus meiner persönlichen Erfahrung: Es ist sehr fruchtbringend, nach jedem Kapitel eine kurze „Verdauungspause“ einzulegen und jene Impulse, die man für sein persönliches Leben erhalten hat, zu verarbeiten, bevor man aus Wissbegierde zum nächsten Kapitel übergeht.